Carbon Management im Fokus der VDZ-Jahrestagung Zement 2023

Düsseldorf, 20. November 2023 – Auf der VDZ-Jahrestagung Zement, die von 9. bis 10. November in Düsseldorf stattfand, stand in diesem Jahr „Carbon Management“ im Mittelpunkt. Die CO2-Abscheidung, -Nutzung und -Speicherung (CCUS) ist für die Zementindustrie und weitere Branchen mit unvermeidbaren CO2-Emissionen eine Schlüsseltechnologie auf dem Weg zur Klimaneutralität. „Die Zementhersteller stehen mit ihren CO2-Abscheideprojekten in den Startlöchern. Was wir jetzt brauchen, ist Klarheit über den Rechtsrahmen und den schnellen Aufbau einer CO2-Infrastruktur“, betonte Dr. Martin Schneider, Hauptgeschäftsführer des Vereins Deutscher Zementwerke (VDZ). Der VDZ stellte auf der Tagung erste Ergebnisse seiner am Jahresende vorliegenden Studie zu CO2-Transportbedarfen vor. Eröffnet wurde die Veranstaltung von Mona Neubaur, der Wirtschaftsministerin und stellvertretenden Ministerpräsidentin in NRW.  

Von links: Martin Schneider, Hauptgeschäftsführer des VDZ,
Mona Neubaur, Wirtschaftsministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin in NRW,
Christian Knell, Präsident des VDZ (Bildquelle: VDZ).

Ausbau der Transport-infrastruktur für CO₂ als Voraussetzung 

Sektoren mit unvermeidbaren CO₂-Emissionen – wie Zement, Kalk und Abfallverbrennung – sind trotz umfangreicher Maßnahmen zur CO₂-Minderung letztlich auf CCUS angewiesen, um klimaneutral zu werden. Diese Erkenntnis setzt sich zunehmend auch auf allen Ebenen der Politik durch. „Dem Transport des CO₂ von der Quelle zur Senke kommt eine entscheidende Bedeutung zu. Wir sehen, dass alle Beteiligten an guten Lösungen arbeiten. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass die Klimaziele erreicht werden und die Wertschöpfung vor Ort nicht gefährdet ist“, so Martin Schneider. 

VDZ-Studie zum CO₂-Transportbedarf 

Nach dem aktuellen Minderungspfad müssen Zementwerke und andere Industrien bis 2045 klimaneutral produzieren. Daher ist ein sehr hohes Tempo beim Aufbau der nötigen Transport-infrastruktur für CO₂ in Deutschland und Europa erforderlich. Dies hat der VDZ zum Anlass genommen, in einer Studie die CO₂-Transportbedarfe der betroffenen Branchen und die Anforderungen an einen schnellen Infrastrukturhochlauf zu untersuchen. Erste Studienergebnisse der am Jahresende vorliegenden VDZ-Studie werden auf der Jahrestagung Zement präsentiert.  

Darüber hinaus widmete sich die Jahrestagung auch mit weiteren Vorträgen den Schlüsselthemen Dekarbonisierung, Carbon Management und CCUS: Große Erwartungen sind etwa mit der geplanten Carbon-Management-Strategie der Bundesregierung verbunden, die ebenfalls ein Thema der Jahrestagung war. Zudem stand die Stromversorgung der Zukunft sowie die Entwicklung grüner Leitmärkte für Zement und Beton im Fokus.  

Rohrdorfer Geschäftsführer Mike Edelmann nahm ebenfalls an der VDZ-Tagung teil: „Es ist ein wichtiges Signal, dass Carbon Management zum Leitthema des diesjährigen Treffens gemacht wurde. Jedes Zementwerk, das in 20 Jahren noch existieren will, muss sich jetzt mit voller Kraft der Dekarbonisierung widmen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an unseren Standorten haben wesentlich dazu beigetragen, dass Rohrdorfer hier eine Vorreiterrolle einnehmen konnte. Gemeinsam mit der ganzen Branche hoffen wir auf ein entschiedenes Vorgehen der Bundesregierung beim Ausbau einer geeigneten Infrastruktur für das Carbon Management.“ 

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