Firmengründer Georg Wiesböck wird als zweiter Sohn der Bauersleute Andreas und Katharina Wiesböck geboren. Neben der Landwirtschaft gehörte dem Ehepaar Wiesböck auch ein Steinbruch (Teil des heutigen Bruchgeländes). Georg Wiesböck war bis zu seinem Tod die treibende Kraft in Sachen Ausbau, Modernisierung und Leistungssteigerung des Unternehmens.
Offizielle (genehmigte) Werksgründung . Das Werk war ursprünglich als Produktionsstätte für Düngekalk gedacht (und genehmigt), nach einer chemischen Analyse des Gesteins wurde aber schnell klar, dass sich das Gestein zur Zementherstellung eignet. Georg Wiesböck wagte die Firmengründung ohne nennenswertes Eigenkapital, ohne technische Fachkenntnisse aber mit der Unterstützung seiner Familie in einer wirtschaftlich schwierigen Zeit.
5. November Firmierung als GmbH (Südbayerisches Portlandzementwerk Gebr. Wiesböck & Co. GmbH). Die Umwandlung in eine GmbH sollte die finanzielle Basis verbreitern. Neben Familienmitgliedern und Rohrdorfer Bürgern beteiligte sich Pfarrer Dr. Mathias Mayer aus Tirol. Er fungierte bis 1935 als Aufsichtsratsvorsitzender und schied aus eigenem Antrieb aus.
Die finanzielle Lage des Unternehmens war in den ersten Jahren schwierig, Ende 1931 drohte die Zwangsversteigerung.
Die Gemeinde Rohrdorf erhält einen eigenen Autobahnanschluss. Das Südbayerische Portlandzementwerk trägt 50% der Kosten (ein einmaliger Fall in der Geschichte des Autobahnbaus)
Erstmalig konnte eine Dividende ausgeschüttet werden. In der Generalversammlung wurde beschlossen den bisherigen Schachtofen durch einen Drehrohrofen zu ersetzten. Umgehend wurde der neue Ofen bei der Firma Polysius, Dessau, bestellt.
Ausbruch zweiter Weltkrieg. Das Zementwerk, als wehrwichtiger Betrieb, musste weiterbetrieben werden. Eingezogene Arbeiter wurden durch Gefangene ersetzt. Georg Wiesböck behandelte sie wie alle Mitarbeiter. So setzte er sich z.B. dafür ein, dass Sie vernünftige Unterkünfte, ordentliche Kleidung und ausreichend Essen bekamen - gegen die Befehle der Lageraufseher.
Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage wurde weiter investiert.
Das Zementwerk wird an das Schienennetz angeschlossen . Erster Zug fährt ins Zementwerk Rohrdorf ein.
Auf Grund des wirtschaftlichen Aufschwungs nach der Währungsreform (1948) konnte das Werk ausgebaut und modernisiert werden. Es wurde ein neuer Drehrohrofen (100.000 t/a) mit einer bedeutend höheren Leistung bestellt (vier Jahre später war diese bereits wieder überschritten)
Bau eines weiteren Leopolofens (450 t/d). Der 1949 gebaute Ofen war bereits an der Leistungsgrenze, lief aber parallel weiter. Erwerb einer neuen Zementmühle.
Errichtung von fünf Zementsilos. Das besondere hierbei, war die damalig noch neuartige Bauweise in Gleitschalungstechnik.
Erwerb einer neuen Rohmühle. Die Besonderheit liegt hierbei im neuen Antrieb, ein Pilotprojekt. Die Inbetriebnahme weckte international großes Interesse, da der Antrieb weniger störanfällig und effizienter ist.
Im Frühjahr 1963 begann der Abbau am Heuberg in der Gemeinde Nußdorf am Inn.
Die am steilen Hang gestaffelten Anlagen enthalten einen Krupp-Backenbrecher von etwa 40to Gesamtgewicht.
Anschaffung eines weiteren Ofens (1.200 t/d).
Übernahme von 50% des Werkes Mariensteiner (es war das erste Werk in Bayern, das Portlandzement produzierte) und Bezug des Mariensteiner Romankalks
Der Werkschemiker Dr. Fritz Henkel entwickelt am Standort eine Röntgenfluoreszensanlage zur Steuerung der Bandwaagen, die die Rohgesteine an die Rohmühle aufgeben. Diese Anlage ist die erste in der deutschen Zementindustrie und wurde anfänglich skeptisch von Fachleuten betrachtet. Heute ist diese Analysetechnik aus der Zementindustrie nicht mehr wegzudenken.
Erwerb einer neuen Zementmühle (eine der damals größten Deutschlands mit einer Kapazität von 150 t/h). Der Direktantrieb über Frequenzumrichter war ein Prototyp, der weltweit bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht realisiert war.
Inbetriebnahme des neuen Wärmetauscherofens.
Bereits 1972 wurde der Entschluss gefasst die drei bisherigen Leopolöfen, durch einen neuen, modernen und leistungsstärkeren Wärmetauscherofen (3.000 t/d) zu ersetzen.
Erwerb des Steinbruches Fischbach. Der Transport des Gesteins nach Rohrdorf erfolgt mittels der Bahn.
Todestag Georg Wiesböck. Er war einer der Wenigen, die bereits zu Lebzeiten das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse und den Bayerischen Verdienstorden erhalten haben. Beides erhielt er für sein hohes soziales Engagement gegenüber seinen Mitarbeitern, Bürgern der umliegenden Gemeinden, aber auch Kriegsgefangenen im 2. Weltkrieg. Somit verwundert es nicht, dass seine Beerdigung einem Staatsakt glich.
Gründung der TB Werdenfels Hans-Jörg Neuner. Nach dem Neubau 1997 heute ein Standort der Rohrdorfer Transportbeton Oberland
Übernahme der beiden Ziegelstandorte in Isen und Hörlkofen von Meindl.
Später wurden diese Standorte von der ZU Bayerischen Ziegelunion betrieben.
Einstieg bei Union Beton mit den Werken in Söchtenau und Rosenheim
Erwerb des Rauscher-Bruchs in Flintsbach.
Neubau des Laborgebäudes. Dieses schuf die Voraussetzung für technologische, chemische und physikalische Entwicklungstechnik für das Zementwerk sowie für die Beton- und Baustofftechnik.
Ab 1991 wurden die Marktchancen in den neuen Bundesländern erkannt und genutzt. Rohrdorfer war bis zur Mitte der neunziger Jahre einer der bedeutendsten Hintermauer- und Vormauerziegelanbieter in den neuen Bundesländern.
Wesentliche Gesellschaften waren:
ZB Ziegelwerke Ballberge
und das Klinkerwerk Buchwäldchen
Beteiligungseinstieg beim Betonwerk Linden. 1994 Übernahme der restlichen Anteile.
Das BETONWERK LINDEN fertigt an mehreren Standorten Pflastersteine, Platten und Mauersysteme.
Gründung der Transportbeton Oberland und Übernahme des Einzelunternehmens von Georg Schöttl. Heute ist das Werk in die Rohrdorfer Transportbeton Oberland integriert.
Erwerb aller Wirtschaftsgüter des Zementwerks Eiberg von den Herren Otto und Bartl Lechner und Übernahme der gesamten Rohstoffvorkommen im Kalksteinbruch Schmiedl und im Mergelbruch Neuschwend, sowie der Steingewinnungsrechte am Pölven.
Genehmigung für den Einsatz von Sekundärbrennstoffen in Höhe von 25 % der Gesamtfeuerungswärmeleistung des Ofens am Standort in Rohrdorf.
Nach der Währungsumstellung werden etliche Millionen DM im Zementwerk sprichwörtlich verheizt…
Bau einer großen Mischanlage zur Herstellung vielfältiger Produkte für Umweltschutz und Tiefbau. Später auch Herstellung des „Mariensteiner“
Kauf des Geschäftsbereichs Zement der Andre Büechl GmbH in Regensburg. Im November 1998 wurde die Stillegung des Ofenbetriebs und die Umwandlung in ein Mahlwerk vollzogen. Die Klinkerlieferung erfolgte durch das benachbarte Zementwerk Burglengenfeld. Zum 31.12.2000 wurde auch der Mahlbetrieb eingestellt.
Bau einer Schredderanlage für Altreifen.
Im März 2000 wuden durch die ZU Bayerische Ziegelunion die Hintermauerwerke
Eisenfelden, Kastl und Wiesenfeld von Meindl Dorfen erworben. Durch den Erwerb wurde eine wesentliche Optimierung der bisher vorhandenen Produktpalette im Ziegelbereich erreicht.
Einstieg bei Dorn Baustoffwerke durch Zusammenlegung der Betonaktivitäten
Erwerb der Josef Haslberger Kiesbetriebe mit Standorten in Eichenkofen und Allerhausen. Heute sind die beiden Standorte in die Rohrdorfer Sand und Kies GmbH integriert.
Tausch "Rot" gegen "Grau"
Die negativ belastete Situation in der Ziegelsparte hat Rohrdorf dazu bewogen, die Kernkompetenz des Unternehmens auszubauen und zu stärken. Der Tausch Ziegel gegen Beton mit Wienerberger und Schlagmann wurde aufgegriffen und zum Jahresende realisiert.Es wurden sämtliche Ziegelaktivitäten abgegeben. Im Gegenzug hat Rohrdorf die Betonwarenbetriebsstätten in Dollnstein, Lanhofen und Rosenau übernommen und in die RBW Rohrdorfer Betonwerke integriert.
Erwerb Werksgelände Kiefersfelden und Steinbruch Wachtl.
Am ehemaligen Zementstandort Kiefersfelden konnten Teile der Liegenschaften und Betriebsvorrichtungen übernommen werden. Mit übernommen wurde der Gleiskörper der Wachtlbahn und der Steinbruch Wachtl in Tirol
Bau eines neuen zentralen Leitstandes. Kameras und Sensoren überwachen das gesamte Werk. Ein Mitarbeiter aus dem Leitstand kann jederzeit in den Prozess eingreifen. An die Zentralwarte ist ein vollautomatisches Labor angegliedert, das halbstündlich aus dem Produktionsablauf entnommene Proben analysiert. Die Ergebnisse werden direkt an die Prozessrechner weitergegeben. Kleinste Abweichungen können damit umgehend korrigiert werden.
Beteiligungseinstieg bei der TBG Hallertau
Heute ist Rohrdorf Mehrheitsgesellschafter und betreibt das Werk in Mainburg unter der TBG Transportbeton Hallertau GmbH & Co. KG
Erwerb der Mehrheit an der Gmundner Zementwerke Hans Hatschek AG, Österreich
Inbetriebnahme neue Rohmühle in Rohrdorf
Anteilserwerb Holler Schotterwerke
Neben zwei Kiesstandorten in Königsdorf und Heiligenkreuz konnte auch eine Beteiligung an der Transkavics Kft. in Ungarn erworben werden.
Gründung der Geosystems Spezialbaustoffe GmbH in Bayern und Österreich
Gründung der Wallersee Beton GmbH Co. KG. Das von der Bauunternehmung Doll erworbene Transportbetonwerk wurde bis Ende 2018 unter der FER-Beton am Standort Seekirchen betrieben. Heute beliefern wir unsere Kunden der RTB Salzburg GmbH vom neu errichteten Standort Henndorf.
Kieswerk Gutbrod - Erwerb aller Anteile
Neue Beteiligung in Italien
2009 erfolgte der Einstieg 2010 dann die Übernahme der Beton Lana GmbH in Südtirol. Heute betreibt die Gesellschaft neben ihrem Sitz in Lana Standorte in Bozen, Brixen und Auer.
Erwerb der Transportbeton-und Sand und Kiesaktivitäten der Firma Geisreiter. Nach Integration in die Ruperti Beton betreibt die Standorte in Ainring, Erlstätt, Inzell und Winkl heute die Rohrdorfer Transportbeton Chiemgau GmbH & Co. KG
Fertigstellung der SCR-Anlage ( 3-jähriger Planungs-und Bauphase). Reduzierung des Ausstoß von Stickoxiden um bis zu 95%. Rohrdorfer hat erneut Vorreiterrolle im Umweltschutz
Rohrdorfer Energie GmbH
Nutzung der Ofenabwärme zur Stromgewinnung. Das Zementwerk kann 1/3 des Strombedarfs am Standort selbst decken. Die Stromerzeugung erfolgt mittels Dampfturbine . Es werden 20.000 t CO2 und 165.000 m3 Wasser eingespart.
Erwerb der Rieder Aussenanlagen GmbH Maishofen.
Übernahme der BetonMix in Südtirol mit den Standorten in Brixen, Bozen und Auer von der Fa. Progess in Brixen. Mit dem Erwerb gelingt die ideale Ergänzung zu Beton Lana.
Abschluss des Erwerbs der Frühwald Außenanlagen GmbH.
Rückwirkend zum 1.1.2014 erfolgte die restliche Übernahme der FER-Beton mit dem Standort Henndorf am Wallersee.
Erwerb Weissenböck Baustoffwerk GmbH
Zum 1. April wurde die Weissenböck Baustoffwerk GmbH mit Sitz in Neukirchen (Niederösterreich) von der BWL Betonwerk Linden GmbH & Co. KG übernommen. Das 1946 gegründete, inhabergeführte Unternehmen stellt in erster Linie Pflastersteine, aber auch Garagen und Carports aus Beton her.
Am 11. August 2015 hat die Rohrdorfer Gruppe einen Kaufvertrag mit der CEMEX AG abgeschlossen. Insgesamt wurden in Österreich 24 Kiesgruben und Steinbrüche sowie 42 Transportbetonwerke betrieben. Für Rohrdorfer ist diese Übernahme einer der größten Meilensteine der Unternehmensgeschichte.
Heute werden die Unternehmen unter der Rohrdorfer Transportbeton GmbH bzw. der Rohrdorfer Sand und Kies GmbH geführt.
Erwerb der österreichischen Semmelrock-Tochter von der Wienerberger AG
Erwerb der Concrete Rudolph GmbH zum 1.1.2019 in Weiler-Simmerberg.
Die Firma Rudolph ist als innovativer Fertigteilhersteller über die Landesgrenzen hinaus bekannt und vertreibt ihre Produkte nicht nur in Süddeutschland, sondern auch in der Schweiz und Westösterreich.