CO₂‑reduzierte Zementproduktion: Parlamentarische Staatssekretärin Daniela Ludwig weiht neue Anlage ein

Rohrdorf, 1. Oktober 2025 – Es war ein feierlicher Moment heute Vormittag im Rohrdorfer Zementwerk. Zahlreiche Gäste und Vertreter aus der Regional- und Landespolitik nahmen an der Einweihungszeremonie der neuen Versuchsanlage für getemperte Tone teil. Daniela Ludwig, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister des Innern, schnitt gemeinsam mit Rohrdorfer Geschäftsführer Mike Edelmann das symbolische Band durch und weihte damit die Anlage ein. Die Versuchsanlage von Rohrdorfer entstand im Rahmen eines vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und der Europäischen Union geförderten Pilotprojekts und erhält aufgrund ihres Innovationspotenzials eine Förderung von bis zu 8,65 Mio. Euro.

Zentraler Baustein im Rohrdorfer Dekarbonisierungsfahrplan

Getemperte Tone sind einer der wichtigsten Hebel auf dem Weg zu einer CO₂-armen Zementproduktion. Rund 30 Prozent der Emissionen können durch den Ersatz von Klinker durch getemperte Tone vermieden werden. Die Anlage ging bereits im Juli erfolgreich in Betrieb und aktiviert („tempert“) seitdem täglich bis zu 50 Tonnen Rohton durch thermische Behandlung. Ziel der Anlage ist die Erforschung von getemperten Tonen, da diese als CO₂-ärmere Alternative zu Klinker – dem Hauptbestandteil von Zement – genutzt werden können. Somit ist die neue Anlage ein zentraler Baustein im Rohrdorfer Dekarbonisierungsfahrplan.

Daniela Ludwig würdigte in ihrer Rede die Initiative von Rohrdorfer: „Mit dieser neuen Anlage beweist das Zementwerk Rohrdorf erneut, dass es zu den innovativsten Unternehmen in unserer Region zählt. Die Dekarbonisierung der Zementindustrie ist eine wichtige Aufgabe, wenn Deutschland seine Klimaziele wie geplant erreichen soll. Ich bin beeindruckt, mit welcher Entschiedenheit und welchem unternehmerischen Mut zu Investitionen Rohrdorfer diese Aufgabe angeht.“

Am Festakt nahmen Landrat Otto Lederer und Landtagsabgeordneter Daniel Artmann teil. Auch ihnen imponiert die Innovationskraft von Rohrdorfer: „Ein Blick nach Rohrdorf zeigt, dass die bayerische Industrie innovationsfreudig wie eh und je ist und das Thema Klimaschutz längst auf der Agenda hat“, so Otto Lederer. Daniel Artmann findet anerkennende Worte: „Es sind Initiativen wie diese, die in unserer Region Arbeitsplätze und somit den Wohlstand sichern. Ich gratuliere Rohrdorfer zu diesem Meilenstein.“

Industrie und Politik müssen entschiedener an einem Strang ziehen

Bis Ende 2026 untersucht das Net Zero Emission-Team die ideale Zusammensetzung der Rohtone und optimiert die Prozesse für die thermische Behandlung. Auf diesen Versuchen aufbauend, soll in Zukunft eine Großanlage errichtet werden, die eine signifikante CO₂-Einsparung ermöglicht. Das Potenzial zur Einsparung beläuft sich auf insgesamt 60 Prozent. Dank getemperter Tone kann davon fast die Hälfte vermieden werden. „Innerhalb unserer Werke haben wir viel erreicht, aber an den Werkszäunen endet unser Einfluss“, gibt Mike Edelmann, Geschäftsführer der Rohrdorfer Unternehmensgruppe, zu bedenken. „Die fehlende Planungssicherheit beim Transport und der Speicherung des Kohlendioxids, keine wettbewerbsfähigen Strompreise und eine unsichere Förderlandschaft sind für uns ein Bremsklotz. Wir brauchen dringend mehr Unterstützung und Rückhalt von der Politik, sonst sind die Klimaziele nicht zu schaffen.“