CO2-Rückgewinnung: Rohrdorfer erhält Förderung über 30 Millionen Euro

Gmunden, 13. Februar 2024 – Rohrdorfer plant, am Standort Gmunden, Österreichs erste CO2-Rückgewinnungsanlage in der Zementindustrie im großtechnischen Maßstab zu errichten. Mit der Anlage können pro Jahr 30.000 Tonnen Kohlendioxid zurückgewonnen werden. Bereits 2026 ist, dank CO2-Rückgewinnung, die jährliche Produktion von 50.000 Tonnen CO2-neutralem Zement in Gmunden möglich. Das Projekt erhält vom österreichischen Innovationsprogramm „Transformation der Industrie“ eine Gesamtfördersumme von 30 Millionen Euro. Umweltministerin Leonore Gewessler wird am 27. Februar in Gmunden zum Spatenstich erwartet. Dieser markiert auch den offiziellen Projektstart. Geplante Inbetriebnahme der Anlage ist im Spätherbst 2026. 

Österreichs erste Anlage für die Rückgewinnung von Kohlendioxid 

Mit der ersten Anlage für die Rückgewinnung von Kohlendioxid (Carbon Capture) in der Zementindustrie setzt Rohrdorfer einen Meilenstein in Österreich. Mit Hilfe der kryogenen Gastrennung wird das Kohlendioxid aus dem Rauchgas des Zementwerks abgeschieden. Im Anschluss kann es gespeichert oder in Basischemikalien umgewandelt werden (Carbon Capture and Usage). Intern laufen die Vorbereitungen für „CryoCEM“, so der interne Projektname bei Rohrdorfer, bereits auf Hochtouren. 

„Wir haben viel Arbeit und Ressourcen in die Ausarbeitung von CryoCEM gesteckt“, sagt Dr. Helmut Leibinger, Leiter des Rohrdorfer Net Zero Emission-Teams. Der Bau der Anlage ist dabei nur ein Teil des Gesamtprojektes. Auch die Anpassung des kryogenen Verfahrens an die Gegebenheiten in unserem Zementwerk wird eine Herausforderung.“ Umso mehr freut man sich bei Rohrdorfer über die hohe Fördersumme, die drei Viertel der Gesamtkosten decken wird. Die restlichen Kosten trägt die Rohrdorfer Unternehmensgruppe. 

Zementwerk in Gmunden produziert ab 2026 CO2-neutralen Zement 

Der Geschäftsbereich Zement hat seine Kompetenzen für den Neuanlagebau und die Dekarbonisierungstechnologie in einer eigenen Gesellschaft, der Net Zero Emission Labs GmbH, gebündelt. Daher ist das Net Zero Emission-Team maßgeblich verantwortlich für das Projekt CryoCEM. Die rund 30 Expertinnen und Experten aus verschiedenen Fachrichtungen wie Chemie, Logistik oder Verfahrenstechnik, treiben mit zahlreichen Innovationen die Dekarbonisierung bei Rohrdorfer voran. Viele davon setzen bereits im Vorfeld des CO2-intensiven Klinkerbrennprozesses an, denn die Vermeidung von Kohlendioxid im Vorfeld ist genauso wichtig, wie die effektive Rückgewinnung der unvermeidbaren Prozessemissionen aus dem Rauchgas.  

Rohrdorfer Geschäftsführer Mike Edelmann: „Unser erklärtes Ziel ist, bis 2038 nur noch CO2 -neutralen Zement herzustellen. Dank CryoCEM ist dies am Standort Gmunden für 10 Prozent oder 30.000 Tonnen bereits ab 2026 möglich. Das ist ein Meilenstein für Rohrdorfer, aber auch für die österreichische Zementindustrie.“ 

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